Warum Zucker uns schadet
Sie wollen etwas Maßgebliches für Ihre Gesundheit und Ihr Gewichtsmanagement tun? Dann lassen Sie ab sofort die Finger vom Zucker!
Zucker? Lassen Sie lieber die Finger davon. Bildnachweis: iStock/AntonioGuillem
Sie wollen etwas Maßgebliches für Ihre Gesundheit und Ihr Gewichtsmanagement tun? Dann lassen Sie ab sofort die Finger vom Zucker!
Zahlreiche Studien zeigen, dass ein dauerhaft erhöhter Zuckerkonsum Krankheiten wie Übergewicht, Fettleibigkeit und Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert.
Was ist an Zucker so toll?
Zucker wirkt auf unser Belohnungssystem im Gehirn – das Glückshormon Dopamin wird ausgeschüttet. Wir empfinden Zufriedenheit und Freude – deshalb macht ein Dessert nach einem üppigen Essen so viel Spaß und im ersten Moment glücklich.
Dass Zucker also für Genuss sorgt, das stimmt, aber liefert er auch mehr Power und Energie? Nein, als Nachmittagstief-Booster hilft Zucker bzw. der Schokoriegel aus der Snackbox nicht. Experten fanden heraus, dass die Aufmerksamkeit 60 Minuten nach dem
Verzehr eines süßen Snacks wieder abnimmt, die Müdigkeit fix zurückkehrt.
Zucker ist oft gut getarnt
Durchschnittlich konsumieren wir Deutsche im Jahr 34 Kilogramm Zucker. Unsere Dosis am Tag: etwa 95 Gramm, das Doppelte, was von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird – nämlich eine Tageshöchstdosis von 50 Gramm.
Aber ich esse doch überhaupt keinen Zucker, werden bei dieser Information viele von uns sagen. Vergessen wird aber dabei, dass es nicht nur um den klassischen weißen Haushaltszucker geht, sondern wir oft viel „versteckten Zucker“ zu uns nehmen.
Undercover befindet sich nämlich jede Menge davon in Produkten, die auf den ersten Blick gesund anmuten (Fruchtjoghurts,
Früchtemüsli), und sogar in Lebensmitteln, in denen wir gar keinen Zucker erwarten (TK-Pizza, Nudelsauce im Glas, Brot, Wurst etc.).
Diese lassen Sie ab jetzt links liegen! Denn wer selbst den Kochlöffel schwingt, der weiß genau, was alles in seinem Essen steckt.
Sind künstliche Süßungsmittel eine Alternative?
Was ist mit Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen? Sind sie eine Alternative? Nicht immer.
Mit ihnen gesüßte Produkte können dafür sorgen, dass wir nicht weniger Kalorien zu uns nehmen, sondern sogar mehr. Eine aktuelle Studie der Keck School of Medicine of USC in Southern California, Los Angeles fand heraus, dass Frauen sowie adipöse Menschen sensibler auf das Süßungsmittel Sucralose (E 955) reagieren. Ihre Gehirnbereiche, die für unser Hungergefühl zu ständig sind, zeigten nach der Einnahme mehr Aktivität als nach der Einnahme von normalem Zucker. Sucralose steckt in Lightlimonaden, Marmelade oder Knabberzeug und hinterlässt keinen bitteren Nachgeschmack im Mund, wie es oft andere Süßungsmittel tun.
Auch andere Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Zuckerersatzstoffe den Appetit anregen können. Nehmen wir zum Beispiel Light-Limonade zu uns, dann kündigen die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge dem Gehirn an: Es kommt Zucker!
Unser Gehirn ist zufrieden, braucht es doch Glukose. Die kommt aber nicht. Und weil es nun von einer Nährstoffkrise ausgeht, signalisiert das Gehirn zur Sicherheit, dass es mehr Nahrung braucht. Das Ergebnis: Wir nehmen mehr Kalorien auf.
Daher: Nicht nur auf Zucker, sondern auch auf künstliche Süßungsmittel möglichst weitgehend verzichten. Je weniger Süßes man zu sich nimmt, desto mehr „entwöhnt“ man sich und der Geschmack stellt sich um – schon nach fünf Tagen!
So sparen Sie Zucker
- Haushaltszucker durch wenig (!) Honig ersetzen (z.B. im Tee)
- Fruchtjoghurt selbst machen statt kaufen.
- Auf zuckerhaltige Limonaden ganz verzichten und Säfte nur in Maßen – das spart auch viele Kalorien.
- Den Zuckergehalt von Lebensmitteln schon beim Einkaufen unter die Lupe nehmen.
- Fertigprodukte und Fast Food enthalten oft Zucker – lieber selbst kochen.
- Mehr würzen! Zimt, Vanille und Co. geben Speisen einen süßlichen Geschmack.
Dies ist ein Beitrag aus unserer exklusiven Reihe Gesundheitsquickies der GU-Expertinnen Prof. Dr. med. Marion Kiechle und Julie Gorkow.
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